Juliane Ziebuhr

Sozialpädagogik

Sozialpädagogik – Quereinstieg in die Meerestechnik

Juliane Ziebuhr

Werdegang

Seefahrt als Marine-Soldatin | Fachabitur Sozialpädagogik Rostock | Duales Studium Sozialpädagogik und Management Rostock | Erzieherin im Bereich Berufsbildung und Sozialpädagogin Jugendamt Landkreis Rostock | seit April 2022 Management Assistent bei Frameworks Robotics Rostock

Welche Aufgaben bearbeitest du?

Wir entwickeln modular zusammengesetzte Unterwassersysteme. Unser Ziel ist es, mit unserem Baukastensystem die anspruchsvolle Arbeit mit Tauchrobotern einfach und effizient zu gestalten. Unsere Container sind so konstruiert, dass sie sich daher ganz individuell zusammenfügen lassen und verschiedene Sensoren, Motoren oder sogenannte Manipulatoren, also Roboter-Arme, eingesetzt werden lassen, je nachdem was unsere Kundinnen und Kunden benötigen. Beispielsweise haben wir für das Cluster-Projekt OTC-smartFishing ein Kamerasystem entwickelt. Unser Container bildet die Grundstruktur, in der sich die Kameras befinden. Im Projekt OTC-BASE wird eine Unterwasser-Plattform zum Andocken verschiedener Module entwickelt. Hier bilden unsere Container die Hardware, in die verschiedene Steuerungs- und Leistungselemente eingebaut werden.

Als Management Assistent bin ich für die interne Organisation, die Unternehmensentwicklung und das Personalmanagement zuständig. Auch unser Marketing, unser Social Media Auftritt und Netzwerken fallen in meinen Bereich.

Seit September 2022 bin ich Mitglied im Lenkungskreis des Zukunftsclusters. Dort bin ich zuständig für Kommunikation und Chancengleichheit und wirke an den strategischen Entscheidungen mit.

Wie sieht dein Arbeitstag aus?

Das Schöne an meinem Job ist, dass es keinen festen Arbeitsalltag gibt. Wir sind als Start-up noch in der Findungsphase. Ich kann also sehr viel sehr frei gestalten und die Firma konzeptionell und kulturell mitgestalten. Ich arbeite viel an der Definition unserer Ziele und unserer Vision mit. Im Bereich Personal kümmere ich mich um Ausschreibungen und Rekrutierung. Und als eine Art Feel-Good-Managerin führe ich viele Gespräche mit unseren Mitarbeitenden, darüber wie wir die Arbeitsbedingungen so gestalten, dass es für alle gut passt. Außerdem plane und organisiere ich unsere Termine und Messeauftritte.

Was macht Dir am meisten Spaß an Deiner Arbeit?

Es gibt vieles, was mir richtig Spaß macht. Ich kann hier meine Leidenschaft für die Ozeane damit kombinieren, etwas aufzubauen und zum Meeresschutz beizutragen. Ich brenne dafür, mit meinem fachlichen Background zum Erfolg unserer Firma beizutragen. Es ist toll, so frei arbeiten zu können und meine Stelle so zu formen, wie ich es für richtig halte. Das geht, weil wir auf Augenhöhe miteinander kommunizieren. Außerdem bin ich sehr glücklich darüber, dass ich in einem so zukunftsträchtigen Bereich wie der Meerestechnik die Chance habe, mein Wissen und meine Erfahrungen im Lenkungskreis des Zukunftsclusters einzubringen.

Wie trägt Deine Arbeit zur Nachhaltigkeit bei?

Unser Ansporn ist es, den Menschen die Ozeane näher zu bringen, damit sie die Meere nicht nur nutzen, sondern auch bereit sind, sie zu schützen. Dafür ist Technik das A und O. Wir fragen uns, wie wir die bestehende Meerestechnik optimieren und somit nachhaltiger machen können. Das gelingt uns mit unseren Modulen, die flexibel an verschiedenste Bedarfe und Zwecke angepasst und wiederverwendet werden können. D. h. unsere Kundinnen und Kunden erhalten nur die Komponenten, die sie wirklich brauchen, z. B. für die Erforschung des Meeresbodens, für Baugrunduntersuchungen, für Monitoring und Wartungsarbeiten an Unterwasserbauten und Schiffen oder auch für Munitionsräumungen. In vielen Bereichen werden ROVs und Unterwasserroboter nur zeitweise gebraucht. Daher arbeiten wir perspektivisch daran, auch Mietmodelle anzubieten. Das ist effizient und nachhaltiger.

Was würdest Du anderen raten, die sich für Ozeantechnologie interessieren?

Auch wenn ich mit der Marine zur See gefahren bin und leidenschaftlich gern kite, bin ich im Bereich der Ozeantechnologie als Sozialpädagogin Quereinsteigerin. Daher weiß ich: Es ist nie zu spät, sich noch einmal neu zu entscheiden. Wenn ihr für etwas brennt, und sei es auch noch so außergewöhnlich oder unkonventionell, verfolgt Eure Ziele und lasst Euch nicht unterkriegen. Irgendwo geht immer eine Tür auf.

Cookie Einwilligung