Greta Markfort

Umweltingenieurwesen

Umweltingenieurwesen – Nachhaltigkeit durch Transparenz

Greta Markfort

Ingenieurin am Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde, AG Meeresmesstechnik

Werdegang

Studium der Offshoreanlagentechnik (FH Kiel) und Umweltingenieurwissenschaften (Universität Rostock) | Masterarbeit zum Einsatz von Unterwasserdrohnen zum Müllmonitoring (IOW AG Küsten- und Meeresmanagement) | seit Januar 2022 Mitarbeiterin am IOW im Projekt OTC-DaTA und in der AG Meeresmesstechnik.

Welche Aufgaben bearbeitest du?

Ein wesentlicher Bestandteil von Unterwassereinsätzen ist es, Daten zu sammeln, z. B. über den Meeres­boden oder Unterwasserstrukturen. Dabei entstehen riesige Mengen an getrennt erfassten Sensordaten. Die Herausforderung ist es, diese zu fusionieren und zu interpretieren. Im Projekt OTC-DaTA befasse ich mich damit, welche Datenströme an ferngesteuerten Unterwasserfahrzeugen (ROVs) entstehen und wie wir diese abgreifen und bereitstellen können. Wir wollen die Videoaufnahmen des ROVs für andere nutzbar machen. Die ROV-Pilot*innen verwenden eine grafische Bedienoberfläche, wir schauen aber dahinter in die Datenverarbeitung des Systems und wollen gleichzeitig alle Metadaten mit erfassen.

Wie sieht dein Arbeitstag aus?

Mit dem ROV nehme ich Übungs-Datensätze auf. Sensoren liefern auch mal Fehlwerte und mit der Zeit nimmt gerade unter Wasser die Mess­genauig­keit ab. Ich validiere die Messergebnisse durch Vergleichsmessungen, bereite Datensätze auf und dokumentiere diese Datenprozessierung. Ab und zu fahre ich für unsere Arbeitsgruppe Meeresmess­technik auf dem IOW-Forschungsschiff raus. Dann bin ich für Profilmessungen in der Wassersäule verantwortlich – vom Einsatz der CTD-Sonde und dem Wasserkranzschöpfer über die Erhebung der Messwerte bis hin zu fertigen Datensätzen.

Was macht Dir am meisten Spaß an Deiner Arbeit?

Ich wollte immer Meer, Technik und Nachhaltigkeit verbinden. Deshalb habe ich Offshoreanlagen­technik studiert. Spannend an Technik ist für mich, wie ich an Problemlösungen funktional und logisch herangehen kann. Meine Arbeit im Forschungsinstitut finde ich großartig, da ich viel lerne und Einblick in verschiedenste spannende Forschungsthemen erhalte. Gleichzeitig geht es nicht in erster Linie um Wachstum und Umsatz wie in der freien Wirtschaft. Meine große Motivation ist es, dass vorhandene Ressourcen besser und von mehr Menschen und Projekten, sprich nachhaltiger genutzt werden können.

Wie trägt Deine Arbeit zur Nachhaltigkeit bei?

Wir verfolgen einen Open-Source-Ansatz:  Wir wollen die mit ROVs erhobenen Daten so speichern und dokumentieren, dass sie einfach zugänglich sind. Nicht jeder soll einen ROV haben müssen, um Unterwasserbilder zu erhalten. Hier können wir durch Effizienz zu mehr Nachhaltigkeit beitragen.

Außerdem ist es wichtig, das kollektive Bewusstsein für den Meeresschutz zu sensibilisieren und Umweltveränderungen mit Messreihen und harten Fakten zu belegen. Die Bereitschaft, die Ozeane zu schützen, besteht v. a. dann, wenn wir sie kennen und verstehen.

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