Diplom-Ingenieurin der Elektrotechnik, Universität Rostock Lehrstuhl Meerestechnik
Studium der Elektrotechnik Universität Rostock | Werkstudentin bei Airbus Hamburg | DFG Stipendiatin im Graduiertenkolleg Welisa und Promotion Universitätsmedizin Rostock im Bereich Biomechanik | Wissenschaftliche Mitarbeiterin Hochspannungs- und Hochstromtechnik – HHT, Institut für Elektrische Energietechnik Universität Rostock | Elternzeit | Wissenschaftliche Mitarbeiterin Lehrstuhl Meerestechnik Universität Rostock | Forschungsaufenthalte in Bratislava (Slovac Acedemy of Science, Slowakei), Arizona State University (USA) und Roskilde University (Dänemark).
Die Unterwasserfahrzeuge und -geräte, die zur Erforschung der Tiefsee eingesetzt werden, benötigen eine robuste Energieversorgung besonders im Hochspannungsbereich. Ich arbeite an der Entwicklung neuer Festkörper-Energiesysteme. Damit die Elektronik unter Wasser funktioniert, keine Kurzschlüsse entstehen und die Energieversorgung dem hohen Druck in extremer Tiefe standhalten, werden Silikon-Gele und -Öle eingesetzt. Ich untersuche das elektrische Verhalten dieser Isolationsmaterialien anhand von Tests im Drucktank und Simulationen im Vergleich mit theoretischen Berechnungen, um herauszufinden, wie belastbar sie beim Einsatz unter Wasser sind.
Es gibt entspannte und anstrengende Tage. Wenn ich meine Experimente durchführe, muss ich vorab das Test-Setup konfigurieren, damit Testraum und Sensorik im Einklang sind. Ich muss meine Fragestellung konkretisieren und entscheiden, was und wie ich das messen will, die Tests wiederholen und die Ergebnisse validieren. Das kann auch mal deutlich mehr als acht Stunden am Tag dauern. Danach kommt der Hauptanteil der Arbeit – die Auswertung und Zusammenfassung der Ergebnisse und die Diskussion mit Co-Autor*innen. Wie können die Erkenntnisse verwendet werden? In welchen neuen Berechnungen fließen sie ein? Wie lassen sie sich darstellen und auf den Punkt bringen? Wissenschaftliches Publizieren ist ein analytischer und kreativer Gedankenprozess. Ich bin nicht nur Wissenschaftlerin, sondern auch Schriftstellerin.
Im Studium habe ich erkannt, dass ich forschungsorientiert arbeiten möchte. An der Forschung gefällt mir, Lücken zu finden. Es gibt noch so viele unbeantwortete Fragestellungen. Die Kreativität macht mir viel Spaß – wie können die Erkenntnisse weiterverwendet werden und wo liegen mögliche Einsatzbereiche? Ich bin ständig auf dem Wasser – ich segle, surfe, angle. Mit der Ozeantechnologie kann ich zum Erhalt der Meere beitragen, indem ich frage, wie funktioniert Technik offshore und wie können wir Menschen mit dem Meer in Einklang leben ohne die Biodiversität zu zerstören?
Wir testen an Land, wie sensible Elektronik den Unterwasserbedingungen standhalten kann und liefern so wichtige grundlegende Erkenntnisse für andere Innovationsprojekte. Alle unsere Forschungsbeiträge sind kleine Puzzlestücke in einem großen Ganzen.
Mutig sein und einfach anfangen.